Hilft Kalzium bei Sonnenallergie?
Die meisten Menschen genießen ausgiebige Sonnenbäder. Für sie ist es kaum vorstellbar, dass die Sonne für andere Personen eine ernsthafte Belastung darstellt und zu einer regelrechten Qual wird. Wer unter einer Sonnenallergie leidet, entwickelt verschiedene Symptome auf der Hautoberfläche: Rötungen, Juckreiz und Bläschenbildung bilden die Leitsymptome der Erkrankung, die den Betroffenen vor allem die Sommerzeit erschweren.
Der Gang zum Arzt ist im Normalfall unvermeidlich, doch die verfügbaren Behandlungen schaffen häufig nur unzureichend Abhilfe. Um den Sommer trotz der Erkrankung genießen zu können, suchen viele Betroffene nach alternativen Behandlungsansätzen. In diesem Artikel erfahren Sie, ob die Einnahme von Kalziumpräparaten die Symptome einer Sonnenallergie lindert.
Was versteht man unter einer Sonnenallergie?
Eine Sonnenallergie, auch als polymorphe Lichtdermatose oder Sonnenekzem bezeichnet, ist eine allergische Reaktion der Haut auf Sonnenlicht. Forscher konnten die Ursache der Erkrankung bislang nicht genau bestimmen. Sie nehmen jedoch an, dass das Sonnenlicht bei den Betroffenen eine überschießende Reaktion des Immunsystems verursacht.
Mediziner nehmen an, dass eine genetische Disposition das Auftreten der Allergie begünstigt. Studien haben gezeigt, dass Menschen, in deren Familie das Sonnenekzem bekannt ist, häufiger erkranken als Personen, die unbelasteten Familien entstammen.
Wissenschaftler diskutieren weitere Faktoren wie eine empfindliche Haut und/oder Umwelteinflüsse, darunter bestimmte Medikamente, hormonelle Schwankungen während der Schwangerschaft oder Menopause sowie wiederholte ungeschützte Sonnenexpositionen.
Die Symptome der Sonnenallergie
Je nach Schweregrad der Sonnenallergie variieren Art und Ausmaß der Symptome. Typischerweise treten sie innerhalb weniger Stunden bis Tage nach dem Sonnenbad auf. In schweren Fällen halten die Beschwerden bis zu zwei Wochen an.
Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Rötungen und Juckreiz: Die Hautareale, die der Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren, sind gerötet, jucken und brennen. Oft entstehen kleine Bläschen, die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt sind. Betroffene kratzen sich aufgrund des Juckreizes intuitiv. Diese Handlung verstärkt jedoch die Beschwerden und kann zu Entzündungen und bleibenden Narben führen.
- Schwellungen: An den betroffenen Hautstellen bilden sich oft Schwellungen und Ödeme (Wassereinlagerungen). Die Symptome treten gehäuft im Gesicht, an den Händen und an den Armen auf.
- Ausschläge: Anstelle oder gemeinsam mit der Bildung von Bläschen reagiert die Haut mit juckenden Ausschlägen, die sich in unterschiedlichen Formen und Größen zeigen und starken Juckreiz verursachen.
Daten zur Erkrankung
Die Prävalenz der Sonnenallergie ist nicht genau bekannt, da Ärzte sie nicht als eigenständige Erkrankung diagnostizieren. Der ICD-10 erfasst die polymorphe Lichtdermatose unter dem Code „sonstige akute Hautveränderungen durch Ultraviolettstrahlen„. Schätzungen gehen davon aus, dass zehn bis 20 Prozent der deutschen Bevölkerung von zumindest leichten Symptomen betroffen sind.
Frauen leiden verschiedenen Studien zufolge tendenziell häufiger an einer Sonnenallergie, die geschlechtsspezifische Häufung ist jedoch nicht einheitlich in allen Studien belegt.
Betroffen sind oft jüngere Menschen, vor allem junge Erwachsene. Die ersten Symptome nehmen die Betroffenen zumeist zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr erstmals wahr.
Möglich ist, dass die Erkrankung, nachdem sie erstmals beobachtet wurde, einige Jahre lang keine Symptome verursacht, bevor sie erneut zu Beschwerden führt.
Das Sonnenekzem betrifft alle vier Hauttypen.
Diagnose des Sonnenekzems
Aufgrund der quälenden Symptome suchen Betroffene oft zeitnah einen Facharzt für Dermatologie auf. Dieser führt eine umfassende Untersuchung durch; eine genaue Anamnese ist wichtig, um die Symptome korrekt zu erfassen und andere Ursachen, wie beispielsweise Unverträglichkeiten gegenüber Nahrungsmitteln oder chemischen Stoffen, auszuschließen.
Klassische Behandlung der Sonnenallergie
Dermatologen raten zu verschiedenen Behandlungsansätzen: Dazu zählen das Tragen langer Kleidungsstücke, um die Exposition der Haut gegenüber der Sonne zu reduzieren oder das Auftragen von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor. Diesen Mitteln kommt bei der Behandlung des Sonnenekzems eine zentrale Bedeutung zu, da sie geeignet sind, die kurz- und langfristigen Auswirkungen der Sonneneinstrahlung auf die Haut zu minimieren.
Bei schweren Verläufen und akuten Symptomen, die die Lebensqualität beträchtlich reduzieren, kommen Antihistaminika und Kortikosteroide zum Einsatz. Gelegentlich verschreiben Dermatologen eine Fototherapie, die dazu dient, die Haut der Betroffenen schrittweise an die Sonnenstrahlung zu gewöhnen.
Warum die klassischen Behandlungsansätze oft nicht den gewünschten Erfolg bringen
Die gängigen Behandlungsmethoden lindern die Symptome, sind jedoch nicht in der Lage, die Ursachen der Allergie zu beheben.
Zudem beeinträchtigen einige der medizinischen Maßnahmen die Lebensqualität der Patienten: Wer im Sommer lange Kleidung trägt, muss auf die attraktive Körperbräune des Sommers verzichten, die Einnahme von Antihistaminika führt zu anhaltender Müdigkeit und Kortikosteroide schwächen über eine längere Zeit das Immunsystem.
Viele Betroffene sprechen Kalzium eine effektive Wirkung gegen die quälenden Symptome zu. Dieses nehmen sie in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich.
Welche Wirkung hat Kalzium?
Kalzium ist der im menschlichen Körper am häufigsten vorkommende Mineralstoff. Die Versorgung des Körpers mit Kalzium ist überlebenswichtig, da das Mineral an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist.
Kalzium ist erforderlich zum Aufbau und zur Stärkung der Knochen und Zähne und nimmt eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Herzschlags und der Blutgerinnung ein.
Das Mineral ist zudem an der Signalübertragung zwischen Nervenzellen, der Kontraktion der Muskeln und der Steuerung des Hormonhaushalts beteiligt.
Liegt ein Kalziummangel vor, kann dies zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, wozu vor allem Osteoporose und Zahnprobleme gehören. Ein schwerwiegender Mangelzustand erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Ein Kalziummangel zeigt sich oft durch anhaltende Müdigkeit und Schwäche. In schweren Fällen kommt es zu Knochenschmerzen und Muskelkrämpfen. Die empfohlene Dosis Kalzium für Erwachsene beträgt 1.000 bis 1.200 Milligramm pro Tag.
Hilft Kalzium bei Sonnenallergie?
Wenn dem Körper Kalzium fehlt, kann dies dazu führen, dass die menschliche Haut empfindlicher auf Sonnenlicht reagiert, wodurch das Risiko einer Sonnenallergie steigt.
Kalzium spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung der natürlichen Hautbarriere. Ist diese gesund, schützt sie die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen, einschließlich ultravioletter Strahlung. Die Hautbarriere schützt die Haut vor dem Austrocknen, sodass eine geschädigte Barriere zu einem erhöhten Verlust von Feuchtigkeit führt. Dies macht die Haut anfälliger für Irritationen, Entzündungen und überschießende Reaktionen des Immunsystems, wodurch sich eine Sonnenallergie entwickeln kann.
Wirkung von UV-Strahlung
UV-Strahlung führt zur vermehrten Bildung freier Radikale. Deren negative Auswirkungen erstrecken sich über die Haut hinaus und manifestieren sich auf zellulärer Ebene; eine bereits geschädigte Hautbarriere verstärkt diese Effekte noch weiter. Dermatologische Studien haben die Wirkung von Kalziumkarbonat auf die Vorbeugung und Behandlung der polymorphen Lichtdermatose untersucht und dabei die Wirkung des Antihistaminikums Clemastin berücksichtigt.
Durch seine antihistaminischen Eigenschaften lindert Clemastin Symptome wie Juckreiz, Rötung, Schwellung und laufende Nase bei allergischen Erkrankungen. Betroffene nehmen den Wirkstoff, der rezeptfrei erhältlich ist, normalerweise oral ein.
Studien zeigten, dass die Einnahme von Kalziumcarbonat die notwendige Dosis des Antihistaminikums, die zur effektiven Linderung der Symptome erforderlich ist, reduzieren kann.
Fazit – Wie effektiv ist Kalzium bei Sonnenallergie?
Personen, die von einer Sonnenallergie betroffen sind, zeigen allergische Reaktionen auf Sonnenlicht, die von quälendem Juckreiz über Bläschenbildung bis hin zu brennenden Rötungen reichen. Es stehen diverse Therapien zur Verfügung, die eine Besserung der Symptome bewirken können, jedoch nicht die eigentliche Ursache der Allergie behandeln.
Die Einnahme von Kalzium bei bestehender Sonnenallergie trägt dazu bei, die natürliche Hautbarriere zu stärken. Diese Barriere schützt die Hautschichten vor den Auswirkungen der eindringenden UV-Strahlung und dem Verlust von Feuchtigkeit.
Studien zeigen, dass die Einnahme von Kalziumcarbonat die Symptome des Sonnenekzems lindern kann. Dies gilt unter der Voraussetzung, dass die Betroffenen parallel Antihistaminika einnehmen. Die Studiendaten zeigen insoweit, dass Kalziumpräparate die erforderliche Menge des eingenommenen Antihistaminikums reduzieren können.
Leiden Sie unter einer Sonnenallergie, können Ihnen Kalziumpräparate dabei helfen, Ihren nächsten Sommerurlaub zu genießen. Es ist zu empfehlen, dass Sie alle eigenmächtigen Behandlungsmaßnahmen mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen. Zudem ist die Nutzung von Sonnenschutzmitteln mit einem hohen Lichtschutzfaktor anzuraten.